Mittwoch, 28. Februar 2007

Von fluessigem Zeug und staubigen Buechern

Mittwoch Nacht


Hallo ihr da draussen, ich habe drei Glaeser eines Getraenkes Namens Tarantula intus, von daher garantiere ich fuer nichts... *taumel-pfeif*


Nachdem Fruehaufsteher Kaisei heute endlich mal bis Mittag verschlafen hatte, sind wir
nach Tsukiji aufgebrochen - da heute weder Markttag war noch die richtige Uhrzeit, sind wir erst gar nicht zum beruehmten Fischmarkt aufgebrochen, sondern gleich Sushi essen gegangen. Eine Freundin Kaiseis hatte ihm ein guenstiges Restaurant empfohlen und so hab ich dann nach 2 1/2 Wochen Japans beruehmteste Speise auch mal hier essen koennen. Auch wenn mich jetzt Sushi-Liebhaber auf die Abschussliste setzen: sooo anders als in Deutschland schmeckt es auch nicht. Und einmal mehr habe ich es nicht rechtzeitig geschafft aufzuhoeren, so dass ich hinterher pappsatt war. Ich hatte eine Platte mit allem was dem Koch so einfiel und wie sich das gehoert, sassen wir vorne an der Theke um den Maennern in Weiss bei ihrer Messerarbeit zuzuschauen.





das Restuarant mit Sushi-Theke




Danach sind wir Richtung Odaiba aufgebrochen. Odaiba ist eines von mehreren Kuestenvierteln und liegt beinahe in Sichtweite des Meeresaquariums vom Montag - das dort fotographierte Riesenrad findet sich in einem Vergnuegungsviertel Odaibas. Und da an der Kueste gelegen fand ich die Gegend dort einmal mehr recht einladend. Vornehmlich haben wir dort die Geschaefte abgeklappert fuer einige Souvenirwuensche. Nachdem wir natuerlich nicht fuendig wurden, setzten wir uns in ein Starbucks-Cafe und ich konnte mich genuesslich einer neuen Sucht hingeben - "Hoto Waito Chokoleeto". Also heisse Schokolade aus weisser Schokolade. Himmlisch lecker... Weiss jemand, ob es in Halle ein Starbucks gibt?

Riesenrad, die Naechste




Es folgte ein kurzer Abstecher nach... (kurz nachschlagen, das soll man nun kennen...) Mitsukoshimae, was vermutlich nur aus einem Grund interessant ist - dort steht ein riesiges (und ueberteuertes) Kaufhaus. Aber muss man ja auch mal gesehen haben - wer weiss, wer hinterher fragt...


Anschliessend haben wir Jimbocho durchstreift. In Jimbocho gibt es vorallem eins: Buecher, vornehmlich aeltere. Ein Buchladen am anderen und alle scheinen ihr Auskommen zu haben. Zugegeben, an interessantesten war ein Laden mit Fanatasy-Modell-Figuren, alle in Tabletop-Groesse. Der Verkauefer bot sogar an, uns kurz ein Herr der Ringe-Brettspiel vorzufuehren. Es gibt klassisches Rollenspiel in Japan! Begeisterung bitte jetzt. :)


Schliesslich sind wir in Shibuya gelandet - ihr erinnert euch an die Geschichte mit dem Hund? Dieses Shibuya. Dort wollten wir ein weiteres elektronisches WB kaufen, das gleiche Modell, was ich vor ueber einer Woche bereits fuer mich erstanden hatte. Doch siehe da, auf einmal gab es nur noch ein 10000 Yen teureres Modell und auf Nachfrage meinte ein Verkaeufer, dass man keine alten Modelle fuehre und nebenbei keine Filiale dieser Kette dieses Ding noch im Angebot habe. Ob wir im haetten mitteilen sollen, dass es500 Meter weiter an einem weiteren Standort dieses Kaufhauses unglaublicherweise doch das gesuchte Modell gab...?!


Letzte Station das Tages: eine Keipe in Shibuya, wo man laut Kaisei oefters mal Auslaender trifft. Zudem stellte sich heraus, dass es auch eine Fussballkneipe war - wir kamen gerade richtig zur Partie Japan gegen Hong Kong. Durch Zufall sassen uns eine der englischen Sprache maechtige Japanerin und ihre deutsche(!) Freundin gegenueber. Japanisch wurden an diesem Abend nicht allzuviel gewechselt, schon eher Deutsch und damit alle am Tisch was verstehen in erster Linie Englisch. Wobei dabei Kaisei benachteiligt war, aber er hat sich tapfer geschlagen. War eine sehr witzige Runde, die da zusammen sass und ueber die Welt redete. Und so nebenbei hab ich mir diese 3 Glaeser "Tarantula" bestellt - das Zeug war Rot und ziemlich alkoholisch. Und eine sehr fluechtige Substanz, denn der Glasinhalt nahm bestaendig und rasch ab. Wir sassen Gott sei dank lange genug, dass sich die Wirkung wieder etwas legen konnte. Ganz wie ein Japaner vertrage ich nicht allzu viel *g*. Ja, die Heimfaht war lustig - nein, ganz so schlimm wie es vielleicht wirkt war es nicht. Wobei ich nicht haette sagen koennen, was nach einem 4. Glas passiert waere. Hm, das duerfen dann die anderen rausfinden. Hehe.




Ach ja, gestern habe ich dem Kaiserpalast einen Besuch abgestattet. Aber wie man schon ueberall lesen kann, gibt es nicht sonderlich viel zu sehen. Die ganze Anlage liegt abgeschottet von hohen Mauern und Wassergraben inmitten eines grossen Parks. Man kommt bis zur Bruecke am Hauptor, aber viel sieht man nicht. Auch fuer Souvenirjaeger sieht es schlecht aus: hier gibt es schlicht nichts.

Haupttor mit Bruecke


Die Bruecke von der Seite


Tada, noch mal diese Bruecke. Vielmehr gibt es nicht zu sehen


Anschliessend bin ich nach Marunouchi gefahren und habe dort die Maruzen durchstoebert, eine riesige Buchhandlung mit ...nun... Buechern. Immer wieder interessant.

Gute Nacht

Thomas,
der dem Kaiser Nahe

Montag, 26. Februar 2007

Von dicken Fischen und Winterpalmen

Montag, Abend


Da ich die Adresse gerade verlegt habe: auf diesem Wege einen herzlichen Glueckwunsch zum Geburtstag Anke! Moegest du alle Sprueche bekommen, die du dir wuenschst! ;)



Was sonst noch los ist:

Den ersten Teil des Tages (wobei ich nicht unbedingt von Vormittag sprechen moechte...) habe ich nochmals auf der Nakamise-Strasse zugebracht, jene 250 Meter-Symbiose aus Religiositaet und Kapitalismus, die zum Sensoji-Tempel fuehrt. Vornehmlich habe ich Mitbringsel gesucht, nebenbei leckeren Reiskuchen. Den Kuchen hab ich gefunden... *grummel*


Zugegeben, das ist ein altes Bild, heute schien die Sonne.


Um den Tag dann noch etwas interessanter zu gestalten habe ich mich in Richtung Kueste begeben, was hier ueberhaupt kein Problem ist, denn Tokio ist ueberall und damit auch an der Kueste. Man muss nur lange genug mit den richtigen Linien Richtung Osten fahren (Erich waere stolz auf mich, oder?). Ziel war das Meeresaquarium Tokio und ich muss sagen, das war bis jetzt einer der lohnensten Ausfluege. Dort "unten" liegt ein weitraeumiger Kuesten- und Hafenbereich und der verspruehte einen sehr eigenen Charme. Aus dem Bahnhof raus strahlte mir die Sonne entgegen, sah ich vor mir eine Allee aus Palmen und einen nahezu haeuserfreien, flachen und sehr einladend wirkenden Kuestenstreifen. Links und rechts davon zeichnete sich wieder die Wueste Tokio ab, aber hier war auf einmal alles ein wenig anders. Waere an mir ein Schwarzer auf Rollschuhen mit Basketball und Eistuete in der Hand vorbeigefahren, ware ich kaum ueberrascht gewesen. Einige Minuten Fussweg spaeter tauchte dann auch das Meer auf. Alles zusammen wehte dort ein Hauch von Nicht-Tokio und ich muss sagen, ich hab das sehr genossen. Einmal kein zugebauter Urwald. Einmal ein wenig mehr "Luft". Auf der obersten Etage des Meeresaquariums sorgte dann auch das entsprechende Ambiente fuer die richtige Meeresstimmung. Ich hoffe, die Bilder koennen es ein wenig wiedergeben.





In den unteren Etagen fanden sich dann viele kleine Wasserbecken und einige grosse Wassertanks. Den beeindruckensten sah man in einem grossen runden Raum, welcher rundherum von jenem Tank begrenzt wurde und wo riesige Thunfische ihre Bahnen zogen. Kaum scharf in die Linse zu bekommen, aber toll anzusehen.







Als ich dann wieder draussen war, stand die Sonne schon recht tief und gab dem Kuestengefuehl nochmal eine besondere Note. Ja, hat mir wirklich sehr gut dort gefallen. :)




Thomas,

.o0(blubb)0o.

Sonntag, 25. Februar 2007

Von wilden Trommlern und und ruinierten Franzosen

Sonntag, irgenwann spaet am Abend



Heute ist eine Bande Jugendlicher durch die Viertel Yokohamas gezogen und hat... gestempelt?!?

Von vorne: heute haben Kaisei und ich uns mit Katherine, deren Tandem-Programm-Partnerin und wiederum deren Freundin getroffen. Der Treffpunkt lag im grossen Bahnhof Yokohama, also trifft man sich genau wo? Richtig, in der verwinkeltsten Ecke der Geschaefte vor einem Billig-Klamotten-Anbieter Namens "Gucci"... (Frauen, tse....)

Katherine hatte von ihrer Partnerin ein -nennen wir es- Stempelspiel in Form eines Heftes geschenkt bekommen. Ueber Yokohama verteilt gibt es an bestimmten Sehenswuerdigkeiten Stempel, die in freigelassenen Stellen im Heft ergaenzt werden koennen. Das ganze Heft ist im Manga-Stil gehalten und beschreibt die Sehenswuerdigkeiten. (Genauere Infos dazu bitte in Katherines Blog abrufen :)
Noch ohne Stempel aber schon rotzfrech...


Das Spiel brachte uns ins mir bis dahin noch unbekannte Viertel Yamanote. Etwas hoeher gelegen als die umliegenden Gegenden hatte es etwas Britisches, vielleicht auch amerikanisch oder franzoesisch, auf jeden Fall nichts typisch Japanisches. Frueher scheinen hier viele Auslaender gelebt zu haben, darunter Botschafter und reiche Familien. Einige der Haeuser waren begehbar, unter anderem die ehemalige englische Botschaft. Meistens wurden daraus Museen oder andere kulturell bedeutsame Staetten geschaffen - unter anderem sind wir in 2 kleine Konzerte "geraten". Das ganze Viertel hatte etwas angenehm ruhiges. Einige Stellen erinnerten etwas an reiche europaeische Vorstadt. Dazu kam viel Gruen und eine interessante Verschmelzung von japanischem und westlichem Stil. Aussdem haben 2 katholische Kirchen unseren Weg gekreuzt. Und ein Friedhof, der tatsaechlich allein fuer AUslaender gedacht war.
Und dessen Groesse stimmte mich dann etwas nachdenklich...

Vor der ehemaligen englischen Botschaft...



...und darin


*schluck*






Ach ja, neben der englischen gab es auch ein(e) ehemalige franzoesische Botschaft/Stuetzpunkt/bedeutendes Gebauede zu bewundern - in Form einer haesslichen und bis auf die Grundmauern zerfallenen Ruine... ich hab mir Bilder gespart, das kenne ich schon aus Halle. ;)

Sehr gut gefallen haben mir in einem der Museumsgebaeude einige Raeume ueber das Puppenfest - siehe Bilder.






Na, wer kennt alles das Buch Schweinsgallop?


Danach fuhren wir wie schon gestern zum Queens Square. Und dort, wie ueberall hier, gab es eine kleine Sega-Spielhalle mit diversen Foto- und Spielautomaten - darunter einem Trommelspiel, was fuer die naechsten Minuten einen unterhaltsamen Anblick abgab.





Und im dritten Anlauf habe ich es geschafft, das riesige Schillergedicht im Queens Square zu forographieren. Japaner moegen deutsche Literatur. :)




Am Queens Square




Gruss
Thomas,
der der Trommel entsagt hat

Samstag, 24. Februar 2007

Von gehetzten Hyaenen und verpassten Flaggen

Samstag, gerade mal kurz nach 22 Uhr (...*kopfkratz*)


Boese Zungen koennten behaupten, dass zwischen Donnerstag und Samstag ja ein sogenannter Freitag liegt und dass da ein sogenannter Eintrag fehlt.
Nun koennten wiederum die guten Zungen behaupten, dass das doch voellig Rille sei. Vorzugsweise waehrend sie den boesen Zungen gerade eins mit dem Knueppel ueberbraten.


Ich muss sagen: so allmaehlich hab ich alles gesehen was ich sehen wollte und muss eine leichte Besichtigungsfaulheit feststellen. Aber ich werde schon noch ein paar nette Ziele finden und ausserdem ist da noch das ein oder andere Mitbringsel einzufahren.


Heute Vormittag stand zunaechst einmal mehr Kaiseis Lektuerekurs an. Es war gerade 8:45 und ich zu meiner eigenen Verwunderung schon wach. Ich ackerte mich gerade durch die Werbeflut in meinem Postfach, als Kaisei, der mir nur Minuten vorher zum Fruehstueck einen Eierkuchen angekuendigt hatte, fragte, ob ich denn dann in einer Viertelstunde bereit waere loszugehen...
Ja, ich war ein wenig angefressen als ich mich ueberhastet ins Bad schmiss und10 Minuten spaeter in die Kueche sprang um einer Hyaene gleich meine Nahrung runterzuschlingen. Letztendlich kamen wir erst 5 nach um los, verpassten dadurch einen Zug und mussten die letzten 5 Minuten zum Campus rennen um es noch puenktlich zu schaffen (das hatte ich fast schon vermisst...). Dadurch verpasste ich leider eine vor einem der Uni-Gebaeude stattfindende Immatrikulationsfeier-Uebung... tolles Wort. Einige Studenten in feierlich geschmueckter Uni(uni)form versuchten sich an irgendeinem Flaggenprozedere. So schnell hatte ich keinen Fotoapparat zur Hand, und Kaisei war schon wieder 10 Meter weiter. Kann man wohl nichts machen, ne?

Das Seminar selber lief wie beim letzten Mal ab, die Studenten muehten sich erneut redlich, das alte Deutsch in Stifters "Bergmilch" in adaequates Japanisch zu uebersetzen. Ist eine sehr gemuetliche Runde und Herr Iwasaki ein Professor, bei dem man ein gutes Leben zu haben scheint, wenn man entsprechend Leistung bringt.

Danach fuhren wir Richtung Bahnhof Tokio um dort etwas zu essen. Der Anblick dort unterscheidet sich wohltuend von den ueblichen Bahnhofsgebaeuden, denn er stammt vom Anfang des letzten Jahrhunderts und ist ein Stueck europaeische Baukunst. Und laut Kaisei eines der aeltesten Gebaeude dieses Stils in Tokio.



Wir begaben uns dann in ein kleines japanisches Restaurant im 6. Stock eines Hochhauses. Ich nahm, was gut klang - "kakiage". Was sich als kleine, mir knusprigem Mantel gebratene Schrimps und Muschelfleisch auf Reis herausstellte. Dazu die ueblichen kleinen Beilagen + Suppe und man ist um 10 Euro erleichtert und lecker gesaettigt. Einmal mehr muss ich sagen, dass Japaner von meinem Geschmack von gemuetlichen Restaturants etwas abweichen. Was keinesfalls als Kritik aufgefasst werden soll. Aber mir persoenlich ist es in dort in der Regel zu eng. Mich interessiert weder der Geruch des Essens vom Nachbartisch noch der Kommentar des Essers dazu. Und eine offen einsehbare Kueche wuerde ich eigentlich nur in einem echten Sushirestaurant schaetzen. Allerdings schafft die japanische Kueche auch etwas, dass bei meinem etwas... oehm... eigenen Geschmack erstaunlich ist: bis auf Mizo-Suppe fand ich bis jetzt alles mir vorgesetzte japanische Essen lecker. Gute Kueche, weiter so, Jungs...

Die restliche Zeit verbrachten wir einige Stationen weiter am Queens Square in Yokohama, einem grossen Geschaefts -und Restaurantkomplex, wie es sie hier wie Sand am Meer zu geben scheint.

Gestern Abend ist noch das Foto unten entstanden; das ist der Blick aus "meinem" Zimmer, wenn kein Vorhang zugezogen waere.




Morgen werden wir nach aktuellem Stand Katherine und ihre Partnerin in Yokohama treffen.
Plaene vorber.... Erfahrungsaustausch betreiben. *hust*


Bis dann

Thomas,
der mit der Erfahrung

Donnerstag, 22. Februar 2007

Von feindlichen Uebernahmen und billigem Kaese

Donnerstag, spaet genug


So, langsam koennen wir Tokios Schluesselposten besetzen und dann...
WAS!? Wir sind schon auf Sendung?! Ups...

Aehm ja, seit gestern ist Katherine in Tokio und mit jetzt 2 Hallensern...hehe... man wird ja wohl noch planen duerfen... *hust*

Auch sie hat natuerlich einen Blog, wer die Adresse noch nicht hat: http://torikoninatta.livejournal.com/

Ansonsten habe ich heute Ginza durchstoebert. Feinste Modeschuppen, beruehmte Kaufhaeuser, schicke Fassaden. Allerdings bin ich den "echten" Sehenswuerdigkeiten dort aus dem Weg gegangen. Lediglich den "Sony Showroom" hab ich mir mal angesehen. Eine Art Dauerwerbeaustellung ueber Sonys neueste Produkte. Na ja, bei Media Markt Peissen bekommt man das gleiche geboten, wenn auch ohne bequeme Sessel.




Eigentlich hatte ich ein bestimmtes Buchgeschaeft gesucht. Von Kaisei, meinem unersetzlichen Reisefueher, weiss ich, dass es die Scheibenwelt bis nach Japan geschafft hat. Grund genug also, einige Sucherei auf sich zu nehmen. Die war auch noetig, denn das mysterioese Geschaeft liess nicht nicht finden. Wie der Zufall so will, hab ich bei der Suche aber einen anderen Laden gefunden. Der hatte zwar keinen Pratchett, aber dafuer eine gesonderte Abteilung fuer christliche Buecher. Zu sehen waren deutsche Bibeln, Luthers Tischreden auf Japanisch oder auch "365 Bibelgeschichten fuer Kinder". Faszinierend. Weiss nicht, ob es soetwas oefters gibt, Kaisei hat jedenfalls darueber gestaunt. In Japan sind Christen eher selten zu treffen (1-2 Millionen, war es nicht so?). dafuer habe ich immerhin schon zwei Kirchen gesehen. Optisch anders als eine typisch europaeische, aber hierzulande anders genug, um unverwechselbar zu sein. Was die Scheibenwelt anbelangt: ich will so ein Buch! :)




Kirche in Kamakura


Was den Kaese anbelangt: trotz Kaiseis Geringschaetzung wegen der wenig gesunden Ernaehrung, hab ich heute einmal mehr McDonalds aufgesucht (fuer die Japanlogen: Hamburger zaehlt man mit -ko ;). Eigentlich voellig ueberteuert, der BigMac kostet umgerechnet rund 4 Euro, gibt es die bei uns bekannte 1 Euro-Aktion auch hier. Allerdings schon fuer 100 Yen. Bei einem aktuellem Kurs von bis zu 1:150 kein uebles Angebot, wie ich fand und zuschlug. Ich meine, dass sowohl BigMac als auch der Cheeseburger ("Chisu baagaa") geringfuegig anders schmecken, aber trotzdem typisch nach McDonalds. Was es hier uebrigens wie Sand am Meer gibt- ich dachte damals, in Paris gaebe es viele, aber ich wage zu behaupten, dass die Zahl im Grossraum Tokio dreistellig wird. Mahlz... ach ja, Kaisei kann McDonalds nicht ausstehen... shouganai, ne? Mahlzeit. :)


Gruss

Thomas,
der mit den 4 Elefanten unter sich

Mittwoch, 21. Februar 2007

Von Tieren und Technik - Teil 2

Mittwoch, Nacht
Heute war... nun... nichts.
Wir waren zu Hause und haben blau gemacht, sozusagen.
So denn, reden wir ueber...


Natur....Die enormen Haeuserwuesten hier weisen trotz aller (Achtung, Brueller-Wortspiel) Stadtlichkeit doch immer wieder erstaunlich viel Gruen auf. Zoo und Museum gestern lagen in einer groesseren Gruenanlage, der Yoyogi-Park kuerzlich war eine willkommene Abwechslung fuer mich und schaut man in die Reisefuehrer, entdeckt man etliche weitere Parks und Gaerten. Ich denke, da werde ich, solange ich noch hier bin, ein oder zwei mitnehmen.
Ironie: der Zoo selber gestern lag, wie ueberraschend, mitten im Stadtgebiet und war ausserdem zweigeteilt, verbunden durch einen Fussgaengerueberweg ueber eine Strasse hinweg. Ich fuer meinen Teil mag lieber gemuetlichere Zoos (ja, ich verweise gerne auf Halle ;) aber nichtsdestotrotz ist der in Ueno bedenkenlos zu empfehlen (wenn ihr gerade mal in der Naehe seid... *duck*).






Tiere... die Gegend hier scheint in der Tat ein Rabenproblem zu haben. Gestern an den Teichen im Zoo musste man erstmal sichergehen, dass dort nicht vielleicht das Rabengehege liegt, so viele sassen da. Sogar Muelltonnen, die sich zu frueh morgendlicher Stunde lediglich zur falschen Zeit am falschen Ort aufhielten, sollen wohl schon konterrevolutionaeren Umsturzversuchen zum Opfer gefallen sein.






Wasser... etwa die Haelfte allen von mir gekosteten Wassers hier schmeckt nach Chlor. Keine Ahnung, wie sie das machen, aber die Einwohner scheint es nur bedingt zu stoeren. Jedenfalls habe ich von meiner Gastfamilie keinerlei Hinweise diesbezueglich gehoert und auch der Chinese neulich im Restaurant schien allen Gaesten unbekuemmert die gleiche chemische Bruehe anzudrehen. Vielleicht bin ich da auch einfach nur zu empfindlich (ich HASSE Chlor), aber normal ist das nicht. Zumindest weiss ich, dass man als Privatperson teure Wasserreiniger kaufen kann (wie immer sowas dann aussehen oder funktionieren soll), was zeigt, dass ich mir zumindest nicht alles einbilde.

Muell... Tipp fuer alle, die nach Tokio fahren: immer brav eine Tuete fuer Abfaelle mitschleppen, denn die Muelleimer wurden offenbar schon alle von der Rabenmafia verschleppt. Das Fehlen auf Bahnhoefen hab ich ja schon erwaehnt, aber auch andernorts wird man nur selten fuendig.

Parkplaetze... wer denkt, in deutschen Grossstaedten waere es schwierig welche zu finden, der hat es hier noch nicht probiert. Tokio wurde nicht fuer Autos gebaut, jedenfalls fuer keine, die auch ab und zu mal geparkt werden sollen. Es ist einfach kein Platz dafuer. Hier bekommt nur der ein Auto, der auch nachweisen kann, dass er einen eigenen Parkplatz sein eigen nennt. Aber der Japaner weiss sich zu helfen: vollautomatische Parkhaeuser. Auto in kleinen Raum mit Plattform fahren, Auto auf Plattform stellen, austeigen, zusehen, wie Auto nach oben steigt, Parkhaus verlassen, maechtig auf den Putz hauen, wiederkommen, Nummer nennen, warten bis Auto wieder vor einem steht, bezahlen, losfahren. Viel kleiner als ein Parkhaus aber mit der gleichen Funktion. Weiss nicht, ob es soetwas auch in Deutschlad gibt - hab jedenfalls noch nichts derartiges gesehen.

Essen... gestern sass ich mit Kaisei zum Mittagessen in einem Restaurant neben dem Bahnhof Ueno. Optisch hat es nicht viel hergemacht (hatte was von Autobahnraststaette), aber Japaner scheinen da eh einen zumindest von meinen Vorlieben abweichenden Geschmack zu besitzen. Ich sagte, die japanischen Speisen betrachtend, dass das hier ja nicht sehr japanisch scheint - optisch und die Speisekarte betreffend. Er meinte allerdings, dass er gerade die Mischung verschiedener Kuechen und Stile in einem Restaurant als besonders japanisch empfinde. Das finde ich interessant.


Gruss
Thomas,
dem am Abend mal nicht die Fuesse wehtun

Dienstag, 20. Februar 2007

Von Tieren und Technik - Teil 1

Nur ganz kurz, denn Viel zu spaet


Museen, Museen, da war doch was... ach richtig, ich wollte so schnell in keines mehr hinein. Heute war ich dann doch und zwar im Naturwissenschaftlichen Museum Tokio. Endlich mal was Vernuenftiges. ;)

Die biologische Abteilung protzte mit etlichen Tiermodellen und Skelleten (u.a.hing ein Walskellet von der Decke), die Physikalische mit allerhand Spielereien (Flaschenzug zum Selberhochziehen, Optische Taeuschungen) und die Abteilung Ingenieurskunst und Technik mit einem Abriss wichtiger japanischer Errungenschaften der letzten 150 Jahre mit vielen originalgetreu nachgebauten Modellen.






Dann stand der Zoo in Ueno auf dem Programm. Auch wenn mir der hallesche besser gefaellt, war es ganz nett.





Letzte Station heute eine Prise Akihabara, dem Technikmekka Tokios. Was man hier nicht an Spielen, Filmen und allen moeglichen und unmoeglichen Geraeten findet... na ja, siehe Beispiel Wiener Flughafen.

Morgen mehr.

Nacht, muede. ;)

Thomas,
...*schnarch*