Mittwoch, 21. Februar 2007

Von Tieren und Technik - Teil 2

Mittwoch, Nacht
Heute war... nun... nichts.
Wir waren zu Hause und haben blau gemacht, sozusagen.
So denn, reden wir ueber...


Natur....Die enormen Haeuserwuesten hier weisen trotz aller (Achtung, Brueller-Wortspiel) Stadtlichkeit doch immer wieder erstaunlich viel Gruen auf. Zoo und Museum gestern lagen in einer groesseren Gruenanlage, der Yoyogi-Park kuerzlich war eine willkommene Abwechslung fuer mich und schaut man in die Reisefuehrer, entdeckt man etliche weitere Parks und Gaerten. Ich denke, da werde ich, solange ich noch hier bin, ein oder zwei mitnehmen.
Ironie: der Zoo selber gestern lag, wie ueberraschend, mitten im Stadtgebiet und war ausserdem zweigeteilt, verbunden durch einen Fussgaengerueberweg ueber eine Strasse hinweg. Ich fuer meinen Teil mag lieber gemuetlichere Zoos (ja, ich verweise gerne auf Halle ;) aber nichtsdestotrotz ist der in Ueno bedenkenlos zu empfehlen (wenn ihr gerade mal in der Naehe seid... *duck*).






Tiere... die Gegend hier scheint in der Tat ein Rabenproblem zu haben. Gestern an den Teichen im Zoo musste man erstmal sichergehen, dass dort nicht vielleicht das Rabengehege liegt, so viele sassen da. Sogar Muelltonnen, die sich zu frueh morgendlicher Stunde lediglich zur falschen Zeit am falschen Ort aufhielten, sollen wohl schon konterrevolutionaeren Umsturzversuchen zum Opfer gefallen sein.






Wasser... etwa die Haelfte allen von mir gekosteten Wassers hier schmeckt nach Chlor. Keine Ahnung, wie sie das machen, aber die Einwohner scheint es nur bedingt zu stoeren. Jedenfalls habe ich von meiner Gastfamilie keinerlei Hinweise diesbezueglich gehoert und auch der Chinese neulich im Restaurant schien allen Gaesten unbekuemmert die gleiche chemische Bruehe anzudrehen. Vielleicht bin ich da auch einfach nur zu empfindlich (ich HASSE Chlor), aber normal ist das nicht. Zumindest weiss ich, dass man als Privatperson teure Wasserreiniger kaufen kann (wie immer sowas dann aussehen oder funktionieren soll), was zeigt, dass ich mir zumindest nicht alles einbilde.

Muell... Tipp fuer alle, die nach Tokio fahren: immer brav eine Tuete fuer Abfaelle mitschleppen, denn die Muelleimer wurden offenbar schon alle von der Rabenmafia verschleppt. Das Fehlen auf Bahnhoefen hab ich ja schon erwaehnt, aber auch andernorts wird man nur selten fuendig.

Parkplaetze... wer denkt, in deutschen Grossstaedten waere es schwierig welche zu finden, der hat es hier noch nicht probiert. Tokio wurde nicht fuer Autos gebaut, jedenfalls fuer keine, die auch ab und zu mal geparkt werden sollen. Es ist einfach kein Platz dafuer. Hier bekommt nur der ein Auto, der auch nachweisen kann, dass er einen eigenen Parkplatz sein eigen nennt. Aber der Japaner weiss sich zu helfen: vollautomatische Parkhaeuser. Auto in kleinen Raum mit Plattform fahren, Auto auf Plattform stellen, austeigen, zusehen, wie Auto nach oben steigt, Parkhaus verlassen, maechtig auf den Putz hauen, wiederkommen, Nummer nennen, warten bis Auto wieder vor einem steht, bezahlen, losfahren. Viel kleiner als ein Parkhaus aber mit der gleichen Funktion. Weiss nicht, ob es soetwas auch in Deutschlad gibt - hab jedenfalls noch nichts derartiges gesehen.

Essen... gestern sass ich mit Kaisei zum Mittagessen in einem Restaurant neben dem Bahnhof Ueno. Optisch hat es nicht viel hergemacht (hatte was von Autobahnraststaette), aber Japaner scheinen da eh einen zumindest von meinen Vorlieben abweichenden Geschmack zu besitzen. Ich sagte, die japanischen Speisen betrachtend, dass das hier ja nicht sehr japanisch scheint - optisch und die Speisekarte betreffend. Er meinte allerdings, dass er gerade die Mischung verschiedener Kuechen und Stile in einem Restaurant als besonders japanisch empfinde. Das finde ich interessant.


Gruss
Thomas,
dem am Abend mal nicht die Fuesse wehtun

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Da du grad von Wüste redest.
Texas ist ja von Natur aus auch nicht grad das menschenfreundlichste Fleckchen Erde. Da gibts mehr Grün in Houston als in Leipzig glaub ich fast. Und: die sollen in ihrer schicken Wüste mal mehr Reis, als Japan angebaut haben. Unglaublich.

Anonym hat gesagt…

test